Was bedeutet "bili"?

Grundsätzlich versteht man unter „bilingualem Unterricht“, dass Fachinhalte in einer Fremdsprache unterrichtet werden. Je nach Themengebiet kann das bedeuten, dass der Lehrer den Unterricht vollständig in der Fremdsprache hält oder, dass die auf deutsch behandelten Inhalte durch zusätzliche Übungen in der Fremdsprache wiederholt und das fachspezifische Vokabular verwendet und vertieft wird.

Bilingualer Unterricht

Im 11. Jahrgang werden die Grundkenntnisse behandelt. Englisch gesprochen wird noch nicht so viel, etwa 10%. Im 12. Jahrgang steigt der durchschnittliche Anteil des Englischen auf ca. 30%. Im 13. Jahrgang liegt der Anteil der englischen Sprache bei ca. 50% oder mehr.

Welche Vorteile hat bilingualer Unterricht?

Bessere berufliche Perspektiven in der Zukunft stehen in der heutigen globalisierten Welt außer Frage. Im Studium oder im Berufsleben spielt Englisch eine immer größere Rolle nicht zuletzt, weil immer mehr Fachliteratur nicht mehr ins Deutsche übersetzt wird. Aber nicht nur in der Zukunft, sondern auch in der Gegenwart profitieren Schülerinnen und Schüler vom bilingualen Unterricht, denn durch die zusätzliche Verwendung von Englisch neben dem konventionellen Unterricht verbessern sich automatisch die Fremdsprachenkenntnisse. 

Häufige Ängste und Befürchtungen:

  • Dass bilingualer Sachfachunterricht besonders anstrengend ist, da gleich in zwei Fächern innerhalb einer Unterrichtsstunde gelernt wird, können wir nicht bestätigen. Die Fremdsprache ist in dieser Form von Unterricht nur ein Hilfsmittel. Was zählt, sind die Inhalte. Häufig fordern Schüler den Unterricht ausschließlich in der Fremdsprache zu gestalten, da dies ihnen einfacher erscheint, als zwischen den Sprachen zu wechseln.

  • Viele Schüler haben Angst, dass in Klassenarbeiten Fehler in der englischen Sprache zu einer schlechten Note im Sachfach führen können. Diese Angst ist völlig unbegründet, denn sprachliche Korrektheit wird im bilingualen Sachfachunterricht nicht in die Bewertung einbezogen. Die Lehrer streichen die Fehler zwar an, bewerten sie aber nicht. Was zählt, ist der Inhalt. 

  • Auch sorgen sich Eltern und Schüler, dass die Verwendung der englischen Sprache dazu führen könnte, dass Fachinhalte nicht verstanden werden und die Schüler durch die Form des Unterrichtes überfordert sein könnten. Auch hier können wir beruhigen. Der Anteil der englischen Sprache wird in den drei Jahren kontinuierlich gesteigert. Manche Themengebiete können beispielsweise nur auf Deutsch unterrichtet werden, da es kein Pendant im englischen Sprachraum gibt. Stellt der Lehrer fest, dass die Schülerinnen und Schüler Inhalte nicht richtig verstehen, erfolgt die Klärung auf Deutsch. 

Momentan bieten wir bilingualen Unterricht für folgende Fächer an:

Betriebswirtschaftslehre

Die Betriebswirtschaftslehre befasst sich mit den Besonderheiten und Problemen, den sich ein einzelnes Unternehmen (ein Betrieb) in der Wirtschaft zu stellen hat. In diesem Zusammenhang lernen die Schülerinnen und Schüler, wie ein Unternehmen gegründet wird. Sie erlangen Einblicke in die Beschaffungswirtschaft, lernen verschiedene Produktionsmethoden kennen und erfahren, welche absatzpolitischen Überlegungen hinter der Werbung in Presse, Radio und Fernsehen stecken. Zusätzlich erhalten Sie Einblicke in das Führen von Personal, in Finanzierung und Rechnungswesen- also ein Rundumschlag im Kleinen durch das, was in einem späteren Betriebswirtschaftsstudium im Großen behandelt wird. Hierbei wird viel Wert auf Vergleiche zu Unternehmen aus dem englischsprachigen Raum gelegt sowie reales Text-, Audio- und Videomaterial verwendet.

Elektrotechnik

Bei ausreichender Nachfrage gibt es in den Jahrgängen 11, 12 und 13 neben dem deutschen Bildungsgang Elektrotechnik auch einen Zweisprachigen (bilingual). Dies ist bisher seit 2007 meistens der Fall gewesen und unterstreicht den Bedarf nach technisch ausgebildeten Kräften auch in der Sprache Englisch. Landesweit einmalig, haben unsere Schüler die Möglichkeit ihre theoretische Fachhochschulreife oder ihr Abitur in Elektrotechnik bilingual zu erwerben. Hierzu stellt die berufliche Schule in Husum den Schülerinnen und Schülern zusätzlich ein internationales Abschlusszertifikat aus. Damit können sich Einstellungschancen bei Bewerbern wesentlich verbessern oder es kann ein Studium auch wegen der englischen Fachliteratur leichter bewältigt werden. 

Der Bildungsgang Elektrotechnik beinhaltet neben den fachlichen Grundlagen die Anwendungsbereiche der Informationstechnik und regenerativen Energien. Das Niveau wird von Schuljahr zu Schuljahr langsam gesteigert. Doch keine Angst, schwere Sachen oder Dinge, die man nicht versteht, werden immer auf Deutsch besprochen. Also keine Panik, das man ein Thema nicht versteht. Auch sollte man bei dem steigenden Niveau in E-Technik mit bilingualem Anteil nicht vergessen - die Freude und Motivation stehen immer im Vordergrund.

Aktivitäten

Um möglichst reale Eindrücke zu vermitteln, stehen bei den „Bili“-Kollegen einige spannende Aktivitäten wie Betriebsbesichtigungen und Vorträge externer Dozenten auf dem Programm.

Beispielsweise haben Betriebsbesichtigungen bei der Meierei in Witzwort, der Filiale von IKEA Deutschland in Kiel, der Firma Topf Baubeschläge in Husum oder der Unternehmensberatung Ernst & Young in Hamburg Eindrücke der beruflichen Realität vermittelt. Außerdem konnten die Schülerinnen und Schüler anhand eines durch die Debeka Versicherungen durchgeführten Assessment Centers üben, wie man sich für einen Ausbildungsplatz bewirbt, welche Aufgaben in einem Stresstest gelöst werden müssen und worauf bei Vorstellungsgesprächen und Gruppeninterviews geachtet wird.

Das positive Feedback seitens der Unternehmen und der Schülerinnen und Schüler motiviert uns Lehrer, auch in Zukunft mit realen Beispielen zu arbeiten.

Schülerzitate:

„Ich bin froh, den Bili-Kurs besucht zu haben, denn ich gewinne zunehmend Selbstvertrauen und Motivation in einem internationalen Unternehmen tätig zu sein.“ (Ferris, BWL 13. Jahrgang)

„Inspirierend! Ich lernte Unternehmensabläufe und Strukturen und konnte sie danach auch verstehen.“ (Hauke, BWL 13. Jahrgang)

 „Gute Kommunikationsmöglichkeiten, viel Praktisches vermixt mit Redetheorie. Gefällt mir!“ (Tove, BWL 13. Jahrgang)

 „Der bilinguale Unterricht ist das Beste was es an der Schule gibt, er ist sehr interessant und er hilft einem im späteren Leben auch international Fuß zu fassen.“ (Piet, 13. Jahrgang)

 „Der bilinguale Unterricht hilft im späteren Leben. Leute die nicht gut Englisch können sind ebenfalls gut aufgehoben, da man es noch mal verständlich auf Deutsch erklärt bekommt, wenn man es auf Englisch nicht verstanden hat.“ (Finn-Ole, 13. Jahrgang)

 „Unser Elektrotechnik-Lehrer bereitet uns gut auf das spätere Studium vor, der bilinguale Unterricht ist interessant gestaltet und gut verständlich.“ (Ingwer, 13. Jahrgang)

 „Meiner Meinung nach ist der bilinguale Unterricht sehr hilfreich. Er trainiert das Englisch und bringt neue Chancen mit sich.“ (André, 12. Jahrgang)

 „Da Studieninhalte zum Bachelor- oder Masterabschluss häufig in Englisch gehalten werden, können die Vorkenntnisse des bilingualen Unterrichts hilfreich sein und Fachbegriffe sind schon bekannt." (Johanna, 12. Jahrgang) 

 „Technische Studiengänge im europäischen Ausland werden ebenfalls häufig auf Englisch gehalten. Hierbei hilft das englische Fachvokabular um sich auch besser zu verständigen." (Mathias, 12. Jahrgang)

 „Technische Kenntnisse in Englisch helfen generell in unserer globalen, technisierten Welt." (Sven, 12. Jahrgang)

 Der Marktwert des Abiturienten in der Berufswelt wird gesteigert.“ (Andre, 12. Jahrgang)

 „Soll ich Bili wählen Ja oder Nein? Keine Frage: Ja!Betrachtet man den Mehraufwand, den man im Laufe seiner Schulzeit hat und die positiven Aspekte nach dem Ende der Schule, so lohnt es sich immer bilingual zu wählen.“(Kevin, ehemaliger Schüler)

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